Nachdem Hitler 1933 an die Macht gekommen war, kam es in ganz Deutschland zu Bücherverbrennungen. Viele Intellektuelle und Künstler verließen Deutschland und Österreich und suchten Zuflucht in Frankreich, das ihnen als sicheres Land erschien. Einige von ihnen fanden ihr Heil auf der anderen Seite des Atlantiks, nachdem sie sich zu Fuß über die Pyrenäen gewagt hatten.
Den Werken der „verbrannten Autoren“ wurde antideutscher Geist vorgeworfen, d. h. Dekadenz, Unmoral, schmutzige Ansichten, politischer Verrat, Verfälschung der deutschen Geschichte und Herabwürdigung ihrer großen Persönlichkeiten sowie literarischer Verrat an den Soldaten des Ersten Weltkriegs. Die diskriminierten Werke wurden aus Buchhandlungen und Bibliotheken entfernt.
Es folgte der Exodus fast der gesamten deutschen literarischen Elite…
Sanary sur Mer, damals ein kleines Fischerdorf an der Côte d’Azur, wurde zwischen 1933 und 1940 zum Treffpunkt für berühmte Schriftsteller und Künstler: Thomas Mann, Lion Feuchtwanger, Moïse Kisling und viele andere.
Sie blieben dort mehr oder weniger lange.
Der Journalist Ludwig Marcuse, der in Sanary wohnte, verlieh der Gemeinde mit einer Prise Humor den Ehrentitel
Welthauptstadt des künstlerischen und literarischen Exils.
Ort der lebendigen Erinnerung
Während dieser dunklen Jahre wurde der Aufenthalt in Sanary von den exilierten Künstlern als ein Moment der Atempause und der Kreativität empfunden. Im September 1987 ehrte eine Tafel die Erinnerung an diejenigen, die sich in Sanary oder anderswo an der Côte d’Azur aufgehalten und gearbeitet hatten.
Im Januar 2011 wurde eine neue Tafel eingeweiht, die entsprechend der Forschungsarbeit von Historikern weitere Persönlichkeiten hinzufügte – ein Zeugnis dafür, dass diese Erinnerung lebendig bleibt..
Auf den Spuren der Exilanten
Ein mit Notenständern markierter Fußweg lädt Sie dazu ein, die Lebensorte dieser Autoren und Künstler zu durchwandern, die in Sanary einen für ihr Schaffen günstigen Ruhepol gefunden haben.
Weiterführende Informationen …
Sehen Sie sich die Broschüre an
„Exil Im Paradise – La vie des exilés“
Sehen Sie sich die Broschüre der Rundreise an
„Parcours de mémoire“